Freitag, 25. Mai 2007
Vom Reisenden zum Lehrer
Hola amigos,

etwas verwundert lese ich gerade, wo mein letzter Report endet, pero mas vale tarde que nunca...

Nach den Hoehlen von Lanquin habe ich mich tatsaechlich nach Tikal aufgemacht, dem Machtzentrum der Mayakultur vom 7. bis zum 9. Jh. Um den Sonnenaufgang in Tikal erleben zu koennen, stand ich bereits um drei Uhr morgens auf...



- kein Kindergeburtstag, wenn man im angesagtesten Hostel in Flores logiert und der Cuba Libre sechs Quetzales (ca. 60 Cent) kostet...

Nur ca. 20 Prozent der bis zu 70 m hohen Tempelpyramiden sind ueberhaupt freigelegt, der Rest ist ueberwuchert von Regenwald.



Flores ist uebrigens eine Inselstadt nahe Tikal, die mich mit ihrer Lage inmitten des glasklaren Lago Itza-Peten wirklich ueberrascht hat...und mich zum laengeren Verweilen bewegt hat.



Danach ging es Richtung Rio Dulce, der den Izabal-See im Osten Guatemalas mit der Karibik verbindet.



Nach einer beeindruckenden Bootsfahrt durch das Naturschutzgebiet landete ich in Livingston(ed), einem karibischen Ort, bevoelkert von musikverrueckten Nachfahren schwarzer Sklaven, sog. Garifunas.



Und ja Roy, ich habe alle lokalen Spezialitaeten probiert;) - auch das Tapado: eine Art Fischsuppe mit allerlei netten Meeresbewohnern...



Von Livingston waere es dann auch tatsaechlich ein Katzensprung nach Honduras gewesen, jedoch entschied ich mich, vorerst zum Lago Atitlan zurueckzukehren und in der relativen Stille des Ortes San Pedro noch ein wenig Spanischunterricht zu nehmen. Zwar werden meine Kenntnisse de bien en mejor, doch reichte es zuletzt nicht ganz, um den indigenos den kategorischen Imperativ zu erklaeren;)

Meine Schule mit Blick auf den See bietet ein wirklich gutes Programm, wie Kultur- und Geschichts-Reports Einheimischer oder Salsa-Blamierkurse (Gruss an Diana;)



Und: bei all dem Abenteuer befinde ich mich doch in einem der aermsten Laender Amerikas, von 36 Jahren Krieg sehr leidgeplagt, so dass ich mich entschied, hier ein wenig Englischunterricht fuer die oertlichen Kinder zu geben.



Es sind nur drei Stunden taeglich, oft unkoordiniert und nur die Basics, aber es macht sehr viel Spass und ich lerne auch von den Kleinen...

Hasta la proxima
Martin

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Sonntag, 13. Mai 2007
Zwischen Himmel und Hoehle
...schreibe ich diese Zeilen, denn den Wolken zum Greifen nahe war ich auf meiner zweitaegigen Tour zum hoechsten Punkt Zentralamerikas, dem Vulkan Tajumulco (4220 m).



Da der Vulkan nicht mehr aktiv ist, entschied ich mich, die Tour allein zu machen. Das hiess dann auch, mit den beruechtigten Chicken-Bussen in eine der abgeschiedensten Regionen Guatemalas zu fahren. Chicken-Busse fallen neben der rasanten Fahrweise insbesondere dadurch auf, dass einfach alles auf dem Dach transportiert wird.



Und da die Leute in dieser duennbesiedelten Region vor allem von der Viehzucht leben, befestigte der Bushelfer (ayudante) dann auch selbstverstaendlich ein auf dem Viehmarkt erstandenes Kalb auf dem Busdach. Im Bus machten es sich derweil ein paar Huehner gemuetlich, jedenfalls liessen sie ihren Ausduenstungen freien Lauf. Dazwischen sehr herzliche, offene Menschen - ein einzigartiges Erlebnis abseits des Orga-Tourismus.

Zwei Tage spaeter erholte ich mich von den Strapazen des Aufstiegs in den paradiesischen Flussterrassen von Semuc Champey...



...man kann nur Bilder sprechen lassen



...und allein meine Eva fehlte...;)



Heute heisst es fuer mich, die unterirdischen Hoehlen von Lanquin zu besichtigen bevor es morgen in Richtung Tikal zu den alten Maya-Tempel gehen soll. Ich koennte noch so viel schreiben, aber in Deutschland ist Zeit ja immer noch Geld (ausser -ich zitiere nur T. aus M. sinngemaess- vielleicht bei Schindler?! el ascensor no funciona;)

Muchas Gracias an dieser Stelle an alle fleissigen Schreiberlinge - ich freu mich hier immer sehr ueber Post aus der Heimat...

Hasta luego
Martin

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Mittwoch, 2. Mai 2007
"melting shoes, burning leg hairs"
...so koennte man meinen Ausflug auf den Vulkan Pacaya zusammenfassen. Dieser 2.552 m hohe Vulkan ist nur einer von 32 Vulkanen Guatemalas, allerdings ein noch aktiver und hier derzeit die Attraktion fuer Abenteuerlustige.



Waehrend unser guatemaltekischer Guide im Tal noch den Zusammenhalt, die Vorsicht und bloss kein Hahnenkampfgehabe anmahnte, schien er es sich mit einsetzendem Regen anders ueberlegt zu haben und stieg mit einer Mordsgeschwindigkeit hinauf. Vielleicht wollte er aber auch nur sein Gehalt in westeuropaeische Ligen katapultieren;)...schliesslich macht er die Tour nach eigener Aussage bis zu sechs Mal am Tag.



Nach einem Balanceakt ueber die erkaltete Lava des letzten grossen Ausbruchs im letzten Jahr erreichten wir nach gut eineinhalb Stunden mehr oder weniger geschlossen die aktiven Lavastroeme. Die Hitze war jetzt so unertraeglich, dass nicht nur die -von einem Englaender mitgebrachten- Marshmallows schmolzen, sondern auch manch Schuh und Beinhaar.



Solche Naturgewalt am eigenen Leib zu erfahren ist dem ersten Bad in den Fluten des Meeres vergleichbar.

Am Sonntag endet schliesslich mein Aufenthalt in Antigua und neben dem Nachtleben zaehlten hier der Besuch eines Museum der alten Maya-Kultur und des Kaffees sowie einer Nussplantage zu meinen Highlights.

Neben dem inaktiven Vulkan Agua wartet nun der Lago de Atitlan auf mich...

Que te vaya bien...

Martin

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Mittwoch, 25. April 2007
First days in Antigua
Hallo Freunde der Nacht,

nachdem mich nur noch der klebende Boden nach Roys!!! Geburtstagsparty vom Trip haette abhalten koennen, habe ich es tatsaechlich und vor allem vor dem Saubermachen wohl behalten nach Antigua geschafft. Gruss an dieser Stelle an den Flughafen-Shuttle-Chicken-Bus-Entleiher, Dennis und Schmitz;)



Die ehemalige Hauptstadt Guatemalas bietet zahllose historischen Bauten aus Kolonialzeiten. Ansonsten Cafes und Bars, viele Deutsche, Australier, Japaner, Amerikaner etc. von denen ich allerdings nicht viel mitbekomme, da ich ja reichlich mit meinen ersten Spanisch-Versuchen zu tun habe:) Bueno! In eineinhalb Wochen hab ich es hoffentlich zur Kommunikationstauglichkeit geschafft. Solange lebe ich umhegt bei einer guatemaltekischen Familie und lass mir in den Pausen die Sonne auf den Bauch scheinen. Und nachdem mein Rucksack es nach drei Tagen auch hierher geschafft hat, gibts sogar Sonnencreme und frische T-Shirts... Seid froh, dass Ihr so weit weg gewesen seid...

Hasta tardes...

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